Sportliche Betätigung? Motivation vs. Priorität.

Hemmschuh für mehr Bewegung im Alltag ist vor allem der volle Terminkalender. So haben in der Befragung auch zwei Drittel der ÖsterreicherInnen gesagt, dass sie nach einem anstrengenden Arbeitstag oft keine Motivation mehr haben, Sport auszuführen. Wer kennt diese Situation nicht: Ein langer Arbeitstag, viel Hektik und Stress, Lärm, viel sitzen, der Rücken schmerzt schon…… Oft ist uns bewusst, dass sportliche Bewegung nach so einem Tag das Beste wäre. Dennoch siegt der innere Schweinehund, wir treffen uns lieber gleich mit Freunden und Freundinnen auf ein Gläschen Wein oder Bier oder schauen unsere Lieblingsserie auf der Couch.


Die Österreicher sind durchaus sportlich, wie eine 2019 von Marketagent für den Intersport (es wurden 1.003 repräsentative Österreicher im Alter von 14 bis 69 Jahren befragt) durchgeführte Studie zeigt. Zwei Drittel betreiben zumindest einmal pro Woche Sport. Drei Viertel der Bewegungsinteressierten betreiben Sport aufgrund der Freude an der Natur.

– Intersport Sportreport 2019

Natürlich sollten wir unsere Kontakte abseits des Alltags pflegen. Aber eine Frage sollten wir uns stellen: „Habe ich heute schon etwas für mich und meinen Körper und meine Gesundheit gemacht?“ Mache ich keine Bewegung, weil ich wirklich keine Motivation dafür finde? Oder sind mir andere Dinge einfach wichtiger? Ich möchte Dich erinnern: Wir haben nur einen Körper und dieser sollte höchste Priorität sein!

Ich habe begonnen, meine sportliche Betätigung niederzuschreiben. Ich führe also ein Sporttagebuch. Ich schreibe auf: Was habe ich trainiert, wie lange habe ich trainiert, wie ist es mir vorher und wie ist es mir nachher gegangen und um wieviel Uhr habe ich trainiert. Dadurch gewinne ich einerseits einen Überblick, wieviel ich mich tatsächlich sportlich betätige. Anderseits findet man für sich heraus, welche Uhrzeiten für Sport am besten geeignet sind (ist es gleich in der Früh vor der Arbeit, abends nach dem Arbeitstag oder ist es für Dich am Wochenende am besten?). Schnell wirst Du feststellen, wann für Dich der optimale Zeitpunkt für Sport ist und welche sportliche Aktivitäten Du lieber morgens, abends oder am Wochenende machst.

Mir persönlich hat diese Dokumentation sehr geholfen. Ich habe beispielsweise festgestellt, dass ich mich in der Früh sehr gut konzentrieren kann und Sportarten, welche eine erhöhte Konzentration erfordern (bei mir ist das Tennis) morgens am liebsten mache. Auch Krafttraining absolviere ich gerne in der Früh (oder am späteren Vormittag am Wochenende), weil ich mich da kräftiger fühle als nach einem langen Arbeitstag. Nach einem solchen gehe ich am liebsten laufen, um den Stress abzubauen und freue mich darüber, mich nach dem vielen Sitzen an der frischen Luft zu bewegen. An Wochenenden nehme ich mir gerne viel Zeit für Sport und gehe Mountainbike, Laufen, mache lange Wanderungen oder gehe Tennisspielen. Ein weiterer Vorteil der Dokumentation ist, dass ich sofort sehe, wie es mir vorher und wie es mir nachher gegangen ist. Das motiviert ungemein!

Weiters habe ich gelernt, meine sportlichen Betätigungen in Form von Terminen in einen Kalender einzutragen. Genauso wie berufliche Termine, Arzttermine, Treffen mit Freundinnen und Freunden oder Familientreffen stehen nun auch meine „Sporttermine“ im Kalender. Ich habe also einen Termin mit mir, in dem ich mich ganz meinem Körper widme. Diesen nehme ich genauso ernst und halte ihn ein, wie meine sonstigen Termine. Du kannst stets kontrollieren ob Du deine eingetragenen Termine für eine Woche auch eingehalten hast, indem Du Dein Sporttagebuch mit Deinem Kalender vergleichst.

Ein weiterer Tipp von mir ist: Erzähle möglichst vielen von Deinen Zielen, Dich sportlich zu betätigen. Erzähle Deinen Freundinnen und Freunden oder auch Deiner Familie, was Du Dir vorgenommen hast. Teile ihnen mit, wann Deine persönlichen Sporttermine stattfinden werden. Das hat zwei Vorteile: Erstens wissen Deine Freunde, Freundinnen und Familie Bescheid, wann Du Zeit bzw. keine Zeit für Treffen hast und vielleicht wollen sie sogar mit Dir gemeinsam Sport machen. Zweitens sind ausgesprochene Ziele stets Ziele, die wir eher verfolgen als unausgesprochene. So weiß Dein Umfeld über Deine Prioritätensetzung Bescheid und wird Dich oft dabei unterstützen. Du selbst bist motivierter, da wir Menschen gerade vor den Augen anderer Menschen unsere Ziele erreichen wollen.

 

Behalte stets im Kopf warum Du Dich bewegen möchtest: Du möchtest vielleicht etwas Gutes für Deine Gesundheit tun, Du hast Spaß an der Bewegung oder Du möchtest durch sportliche Bewegung den Alltagsstress abbauen! Schreib Dir auf, wie Du dich nach dem Training gefühlt hast und präge Dir dieses positive Gefühl ein. Erinnere Dich wie Gut es dir beim letzten Mal getan hat Dich in der Natur zu bewegen! Stell Dich und Deinen Körper ganz oben auf Deine Prioritätenliste!